Geschichte und Wappen der Gemeinde Eitting

Wappen von Eitting
Wappen von Eitting

Wappen

Durch die Gemarkung zieht der Kanal der Mittleren Isar, dessen Energie im Kraftwerk Eitting genutzt wird. Dieses markante Kennzeichen der Gemeinde wird im Wappen durch das heraldische Symbol für den Wasserlauf, den sogenannten Wellenschnitt dargestellt.

Die Ortsgeschichte ist geprägt durch die Hofmark Eitting des Hochstifts bzw. Domkapitels Freising und durch die Wirksamkeit der adeligen Familie von Ebersbeck im Gemeindeteil Reisen. Daran erinnern im Wappen der Bischofsstab als Hinweis auf Freising sowie die Freisinger Farben (Schwarz, Gold und Rot) und die Wappenfigur der Ebersbeck, der Eberkopf.

Das Bayer. Staatsministerium des Innern stimmte am 13. März 1967 der Annahme des Wappens zu.

Ortschaft Eitting

Eitting ist eine echte bajuwarische Gründung. Das dazugehörige Reihengräberfeld wurde allerdings noch nicht gefunden. „Utinga“ lesen wir als früheste Bezeichnung für Eitting. Bischof Otto tauschte im Jahre 811 von Richino Grundstücke zu Eitting.

Entgegen früheren Annahmen gilt eine weitere urkundliche Nennung von Eitting („Uting“) nun als gesichert. Aus den Urkunden des Hochstifts Freising ist folgendes zu entnehmen: Im Jahre 848 tauscht Bischof Lantbert zu Freising von dem Edlen Luitprant gegen Liegenschaften zu Kain-Pfarrei Grüntegernbach („Geinga“) solche zu Ober(Nieder-)-ding („Dienga“) und Eitting („Uting“).

In einer Tauschurkunde (ca. 980) des Freisinger Bischofs Abraham und des Priesters Rihker wird weiterer Grundbesitz zu Eitting eingetauscht. Der Personenname „Uto“, von dem sich unser Ortsname ableitet, tritt in den Freisinger Traditionen wiederholt auf. Im Jahre 977 sind Unfreie zu Eitting („ de Utingun“) verzeichnet. 1053 1078 finden wir einen Willeswind de Utingen. Das Auftreten einer offensichtlich edlen Familie in Eitting wird durch weitere urkundliche Erwähnungen auch in der Folgezeit erweitert.

Eitting hat immer zum Hochstift Freising gehört, auch später, als es schon Hofmark war. Eitting hatte seit 1284 ein eigenes Gericht, seit 1318 tritt ein Pfleger auf, 1464/1483 ist es als Hofmark erwähnt, die bereits 1434 errichtet wurde. Die frühen Schenkungen an das Hochstift haben zur Ausbildung der Hofmark geführt.

Schon in früher Zeit erhob sich hoch über dem Moos eine Georgskirche, die 1698 unter Benutzung des gotischen Langhauses neu erbaut und mit einer prächtigen Ausstattung versehen wurde. Kein geringerer als Fürstbischof Johannes Franziskus hat am 22. Sept. 1698 vier Altäre in Eitting geweiht. Die Ausmaße des Baues und die doppelgeschossige Herrschaftsloge vom Chorraum zeigen, dass es sich um eine einstige Hofmarkskirche des Hochstifts handelte.

Die 1978 begonnene Renovierung des Kirchturmes und des Langhauses erforderte eine Sanierung der Dachstühle sowie das Eindecken mit neuen Dachziegeln. an der Südseite des Gotteshauses errichtete die Gemeinde zu Ehren der Gefallenen ein neues Kriegerdenkmal, geschaffen aus Granit und Bronzetafeln.

Zur 1050-Jahrfeier der Ortschaft Eitting wurde eine interessante Chronik herausgegeben. Diese ist bei der Gemeinde erhältlich.

Ortschaft Reisen

Auf eine bedeutende geschichtliche Vergangenheit kann das westlich gelegene Reisen zurückblicken. In der „Weich“ wurde in den fünfziger Jahren der berühmt gewordene Depotfund von Reisen gehoben, der Plattenfibeln und Lappenäxte aus Bronze enthielt und nach München in die Staatssammlung kam. Er gehört der Urnenfelderzeit (1300 v. Chr.) an.

Auch die urkundliche Erwähnung Reisens setzt recht früh ein. Schon 956/957 tauschte Bischof Lambert von Freising von dem Grafen Adalpero vier Morgen zu Reisen gegen andere Gründe von Hohenburg ein. In Reisen entwickelte sich auch ein einflussreiches Edelgeschlecht, das nicht nur in den Freisinger Traditionen, sondern auch bei Schenkungen an das Kloster Schäftlarn eine große Rolle in den Zeugenlisten spielt. Es seien hier angeführt Wilihalm de Risan (1091-1098), Alman de Risin (1098-1137), Öze de Risen (1104-1122) und andere. In den Schäftlarner Traditionen finden wir 1187 zu Schloß Ottenburg Konrad von Reisen. Ca. 1261 geben Reinpot, Mathilde und Otto von Reisen Grundstücke in Reisen. Auch der Herzog hatte in Reisen Besitz.

In der Margaretenkirche findet sich im Pflaster eingelassen ein Grabstein des um 1400 verstorbenen Ritters Hans Eberspeck. Das Wappen zeigt einen Eber. Im Neuburger Kopialbuch (15. Jh.) ist Christoph „Eberspegkh“ zu Reisen aufgeführt.

Die Kirche Reisen besitzt einen gotischen Chor. Im 17./18. Jahrhundert wurden verschiedene Umbauten und Veränderungen vorgenommen. Von der gotischen Ausstattung sind beachtenswert eine Madonna und ein sitzender Hl. Nikolaus.

Ortschaft Gaden

Gaden ist der frühe Umschlagplatz für Güter gewesen, die mit Flößen auf der Isar z. B. aus dem Gebiet von Tölz angelandet wurden. Holz und Kalk waren die hauptsächlichen Ladungen für den Bereich Erding, später wurden die bekannten Tölzer Kistlerwaren, Schränke, Truhen usw. hier angelandet.

Gadens Name stammt wahrscheinlich von primitiven Lagerhallen, die man damals hier aufgestellt hatte. Seine Lage in den Isarauen ist besonders schön. Seit langen Jahrhunderten ist es als Fischerdorf bekannt gewesen und hat sich eine gute Portion dieser Tradition bis in unsere Tage erhalten.

Der markante Kirchenbau St. Jakobus major erhebt sich mächtig und doch fein aufgegliedert aus der Fläche und gibt der lang gestreckten Dorfanlage den Charakter. Das Gotteshaus atmet die Gesinnung der Gotik. An den Erbauer erinnert in der Kirche ein Grabstein. Es war Frater Heinrich Löffler, der 1431 gestorben ist. Es klingt im Bau noch etwas von der Romantik nach, obwohl er, wie bezeugt, in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand.

Fest steht, dass Gaden schon 1232 als „Gadm“ in den Freisinger Urkunden verzeichnet steht. Ein Gottschalk von Gaden wird hier genannt.

Ortschaft Eittingermoos

Eittingermoos ist der jüngste Ort der Gemeinde Eitting. Es ist der erste Siedlungspunkt, der vor über 150 Jahren (1828) als eine Art Unterkunft für die Torfstecher geschaffen wurde. Die Grünschwaige ist heute der größte landwirtschaftliche Betrieb.

Als erster Siedler in Eittingermoos ließ sich ein Huber von Eitting nieder. 1850 folgte die Familie Köckeis. Mooshuber und Köckeis sind gewissermaßen Stammväter der neuen Siedlung. Straßenbau und Regulierung sowie Bodenverbesserungen schufen die Grundlagen für die Landwirtschaft.

1925 wurde die Schule errichtet, später folgte die schmucke Kirche, die dem Hl. Bruder Konrad geweiht wurde.